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Das Heimleben in Epidemiezeiten

Stellungnahme zum Postulat Schutz des Wohlbefindens der älteren Personen im Heim und im Spital in Epidemiezeiten

 

Die Mitte-Fraktion unterstützt das am 24. August 2020 eingereichte Postulat, das den Staatsrat auffordert, eine Studie durchzuführen zum Schutz des Wohlbefindens der älteren Personen im Heim und im Spital in Epidemie Zeiten. 

 

Nach der Epidemie ist bekanntlich vor der nächsten Epidemie.

 

Vor einem Jahr wussten wir noch nicht, was wir heute wissen. Die vielen neuen gewonnen Erkenntnisse aus der Corona-Situation werden nun sorgfältig zusammengetragen und ausgewertet, damit man für die nächste Pandemie etwas besser gerüstet ist. Ich denke da an obligatorische Vorräte von Masken, Desinfektionsmittel, Schutzanzüge Pandemieverhaltensregeln usw. auch für Heime, Spitäler und alle anderen gemeinnützigen Institutionen.

 

Auch das rasche Hochfahren von eigenen Produktionsketten für Fehlendes muss unbedingt angedacht werden. Es braucht klare Richtlinien, Kriterien, Epidemie-Pläne und Verhaltensregeln und dies für uns alle und nicht nur für Heime, Spitäler oder gemeinnützige Institutionen.

 

Die Tatsache, dass man in Ländern wo SARS gewütet hatte, bereits besser auf die Coronapandemie vorbereitet war, zeigt die Wichtigkeit einer gründlichen Studie mit den entsprechenden Erkenntnissen und Empfehlungen auf.

 

Die Pandemie hat uns unvorbereitet erwischt. Ausgehend von einer Just-in-Time Beschaffungs-Mentalität hatte man aus Kostengründen viele aus früheren Zeiten stammenden Konzepte und vorgeschriebenem Notvorrat auf ein striktes Minimum gekürzt da sie nicht mehr zeitgemäss und notwendig erschienen.

 

So musste der Staatsrat, gestützt auf eine komplexe und delikate Interessenabwägung zwischen dem Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner, ihrem Gesundheitsschutz und dem Risiko des Personalmangels schwierige Entscheide für Heime und Spitäler treffen und ein nicht mehr existierendes Dispositiv nach und nach entwickeln.

 

Für die betroffenen Menschen und deren Angehörigen war das nicht immer leicht zu verstehen, geschweige noch sich an die Vorschriften zu halten. Man sprach von Freiheitsentzug und «Eingesperrt sein» im Pflegeheim und vergas dabei, dass die älteren Menschen zuhause auch allein und isoliert waren.

 

Die durch das Postulat geforderte Studie zum Schutz des Wohlbefindens der älteren Personen im Heim und im Spital in Epidemie Zeiten könnte nicht nur für Heime und Spitäler ein wichtiges Arbeitsmittel werden, sondern der gesamten Bevölkerung bei einer nächsten Epidemie dienen.

 

An dieser Stelle möchte ich allen für die hervorragende Arbeit zur Coronakrisen Bewältigung zum Schutz des Wohlbefindens der älteren Personen im Heim und im Spital ganz herzlich danken und bitte die Versammlung dieses Postulat anzunehmen

 

 

21.5.21 / Esther Schwaller-Merkle

 

 

 

 

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